Endoscopically-assisted surgical expansion (EASE)

Endoscopically-assisted surgical expansion (EASE)

Die knöcherne Struktur des Oberkiefers bei Erwachsen ermöglicht nicht ohne Weiteres eine Dehnung und damit Vergrößerung des Atemvolumes. Hierzu ist eine chirurgische Unterstützung notwendig. Der bislang herkömmliche Eingriff ist die Gaumennahterweiterung oder SARPE (surgically-assisted rapid palatal expansion) Gerne möchten wir Ihnen eine neueren Operationsmethode, die eine geringere Invasivität und minimiertes Risiko beinhaltet vorstellen. Dieser chirurgische Eingriff nennt sich EASE (Endoscopically-assisted surgical expansion). Hierbei werden Schnitttechniken ähnlich zu den von Dr. Kasey Li entwickelten EASE-Technik angewendet, die minimalinvasiv ist und nur die Widerstandsbereiche schwächt, aber dennoch den Expansionseffekt auf die Nasenhöhle mit allen Vorteilen für die Atmung ermöglicht. Hierbei werden die Bereiche der posterior, die pterygomaxilläre Sutur und die medianen Sutur des Oberkiefers geschwächt.

In Zusammenarbeit mit der Kieferorthopädie nach vorherigem Einbringen eines MSE-Gerätes (Maxillary Skeletal Expander / Midfacial Skeletal Expander) kann eine Verbreiterung des Oberkiefers und Maximierung der Atmung erreicht werden. Dies ist eine einzigartige Art von Mini-Implantat (Gaumenexpander) der zur chirurgischen skelettalen Expansion des Oberkiefers bei Erwachsenen verwendet wird. Alternativ kann auch ein knochengetragener Distraktor TPD (transpalatal distractor) inseriert werden. Sowohl der Expander als auch diese Art der Operation bringen viele Vorteile gegenüber den herkömmlichen Methoden (Gaumennahterweiterung und normalen Expandern):

  • Vorteilhafte Wirkung auf die Nasenatmung.
  • Kann bei eingeschränkter Nasenatmung helfen.
  • Ermöglicht die Behandlung von komplexen Fällen mit kieferorthopädischer Unterstützung
  • Kann in ausgewählten Fällen den Schweregrad einer obstruktiven Schlafapnoe vermindern.

Was ist ein enger Atemweg und warum sollte ich mich darum kümmern?

Die menschlichen Atemwege bestehen aus drei Hauptabschnitten: der Nasenhöhle, dem Rachen und den unteren Atemwegen. Während der untere durch das Gewebe gut geschützt ist, werden die oberen beiden direkt von der Größe des Oberkiefers, der Gesichtsentwicklung und der Position von Kiefer und Zunge beeinflusst. Sind die oberen Atemwege zu eng oder das Gewebe sehr locker, kann es zu einer obstruktiven Schlafapnoe kommen. Das bedeutet, dass die oberen Atemwege während des Schlafs verstopft sind und Ihr Körper nicht atmen kann.

Abhängig von der Länge dieser Atemunterbrechung wird Ihr Körper während der Nacht gestresst und Ihr Schlaf kann durch niedrige Sauerstoffwerte im Blut fragmentiert werden. Das führt in der Regel dazu, dass Sie morgens immer noch müde aufwachen und in schweren Fällen sogar noch müder als am Abend zuvor. Langfristig kann dies zu Bluthochdruck, Herz- und Stimmungs- sowie Gedächtnisproblemen führen.

Was ist die Ursache für obstruktive Schlafapnoe oder einen schmalen Oberkiefer?

Viele Faktoren tragen zu einer normalen Gesichtsentwicklung im Alter zwischen 4 und 14 Jahren bei. Die wichtigsten Faktoren sind eine adäquate Atmung durch die Nase, eine korrekte Lage der Zunge am Gaumen, richtiges Schlucken und das Vermeiden von nachteiligen Angewohnheiten wie Daumenlutschen. Wenn es Probleme den Mundfunktionen gibt, ist es wahrscheinlich, dass sich der Oberkiefer unterentwickelt und zu dadurch zu einer engen Nasenhöhle, Kreuzbissen und Atemproblemen führt.

Diese unzureichende Entwicklung wird oft übersehen, da sie sich langsam über die Zeit vollzieht. Im Erwachsenenalter tragen auch andere Faktoren wie Übergewicht, Alkoholismus, Genetik, eingeengte obere Atemwege, große Mandeln oder ein langes Gaumenzäpfchen und ein kleiner Unterkiefer mit fliehendem Kinn zu einer obstruktiven Schlafapnoe bei.

Erwachsene benötigen oft zusätzlich eine Korrektur der Breite des Oberkiefers. Dies muss bei starkem Knochen bei Erwachsenen chirurgisch unterstützt werden. Nach Eingliederung einer MSE Apparatur kann die Erweiterung des Oberkiefers und dadurch eine Vergrößerung der inneren Nasenhöhle erreicht werden. Dadurch sind die Atemwege vergrößert und die Luft kann leichter strömen.

Anzeichen für ein vorliegendes Atemwegsproblem:

  • Schlechter Schlaf oder Schlafapnoe
  • Aufmerksamkeitsprobleme und Unbehagen (ADHS)
  • Schwierigkeiten beim Atmen durch die Nase
  • Dunkle Ringe unter den Augen
  • Starkes Schnarchen
  • Häufiges Einschlafen auch tagsüber (z. B. beim Autofahren)

Wann ist eine EASE indiziert? Brauche ich eine MSE/TPD?

Der Maxillary Skeletal Expander oder TPD (transpalatal distractor) ermöglicht das Aufdehnen des Oberkiefers. Im Gegensatz zu vielen anderen Expansionsgeräten wird eine echte skelettale Dehnung ermöglicht und ohne Kippen der Zähne.

MSE Apparatur 1
MSE Apparatur 1

Eindeutige Anzeichen einen schmalen Oberkiefer sind Kreuzbisse auf einer oder auf beiden Seiten. In vielen Fällen gibt es jedoch keinen Kreuzbiss, aber die Zähne sind seitlich gekippt um die skelettale Breitendifferenz auszugleichen.

MSE Apparatur 2
MSE Apparatur 2
MSE Apparatur 3
MSE Apparatur 3

Darüber hinaus zeigen neuere Studien, dass die Expansion dazu beitragen kann, die Nasenhöhle zu erweitern und die Nasenatmung zu verbessern oder die Ausprägung von obstruktiven Schlafapnoen zu verringern. Diese Auswirkungen einer verbesserten Atmung hängen jedoch von vielen verschiedenen Faktoren ab und müssen individuell bewertet werden. Gerne stehen wir Ihnen für Rückfragen zur Verfügung.

MSE Apparatur 4
MSE Apparatur 4

Hilft EASE bei obstruktiver Schlafapnoe (OSA)?

Obstruktive Schlafapnoe ist eine multifaktorielle Erkrankung und oft gibt es nicht die eine Lösung. Viele Patienten haben jedoch einen schmalen Oberkiefer mit einer schmalen Nasenhöhle. Dies kann beim Atmen zu einem starken Atemwegswiderstand führen und die Weichteile im Rachen beeinträchtigen. In Fällen, in denen der Oberkiefer sehr schmal ist, hat EASE gezeigt, dass die obstruktive Schlafapnoe signifikant verringert werden kann.

Allerdings ist eine gründliche, individuelle Analyse notwendig, um festzustellen, ob die Art der Operation Ihnen helfen kann.

Kann ich nach der Endoscopically-assisted surgical expansion (EASE) eine MMA-Operation (Maxillo-Mandibular-Advancement) durchführen?

Wenn Sie an obstruktiver Schlafapnoe (OSA) leiden, kann die EASE die Situation in vielen Fällen um ein Vielfaches verbessern und zu einem guten Schlaf verhelfen. Manchmal reicht die Erweiterung der Nasenhöhle allein jedoch nicht aus, um die OSA vollständig zu beseitigen. In diesen Fällen kann nach kieferorthopädischer Behandlung eine weitere Operation durchgeführt werden, bei der sowohl Ober-, als auch Unterkiefer in ein für Sie passende Situation gebracht werden (maxillary-mandibular advancement). Unterstützend hierzu ist häufig die anteclockwise Rotation, wobei durch Kippung des Oberkiefers (gegen den Uhrzeigersinn) der Unterkiefer noch weiter nach vorne gebracht werden kann. Zusätzlich kann eine Kinnplastik im Verlauf durchgeführt werden, um die Mundbodenmuskulatur noch weiter nach vorne zu dehnen.