Traumatologie

Die Versorgung von Knochenbrüchen im Gesichtsbereich setzt ein hohes Maß an chirurgischer Erfahrung voraus. Der Eingriff sollte daher nur von erfahrenen Fachärzten durchgeführt werden. Aufgrund dessen bestehen Kooperationen zur operativen Versorgung von Gesichtsfrakturen mit insgesamt 9 Kliniken in und um München

Knochenbrüche im Gesichtsbereich

Untypische oder starke Gewalteinwirkungen auf das Gesicht können zu Knochenbrüchen (Frakturen) führen. Grundsätzlich kann jeder Knochen im Gesichtsbereich brechen. Da der Gesichtsschädel aber dem Prinzip der Leichtbauweise folgt, sind bestimmte Knochen häufiger von Brüchen betroffen als andere. Daher spricht man von typischen Frakturmustern.

Besonders häufig ist ein Jochbeinbruch und ein Unterkieferbruch. Die häufigsten Ursachen für Frakturen im Gesichtsbereich sind Unfälle, z.B. beim Sport, im Verkehr, Stürze oder Arbeitsunfälle.

Brüche im Gesichtsbereich werden häufig von Verletzungen des Weichgewebes begleitet. Sofern das Weichgewebe (z.B. die Haut) betroffen ist, sollte eine primäre Wundversorgung erfolgen. Denn eine sorgfältige plastische Wiederherstellung ist für das spätere ästhetische Ergebnis der Narben entscheidend.

Nicht immer wird ein Bruch der Gesichtsknochen unmittelbar bemerkt, denn teilweise kann er durch die Schwellung des Gesichts verschleiert werden. Wenn sich funktionelle Störungen nicht innerhalb von 2 Tagen wieder zurückbilden, sollte unbedingt eine weitergehende Diagnostik durch einen Spezialisten erfolgen. Typische funktionelle Störungen bei Knochenbrüchen im Gesichtsbereich sind Okklusionsstörungen (der Biss stimmt nicht mehr), Mundöffnungseinschränkungen, Doppelbildwahrnehmungen oder Gefühlsstörungen (es wird ein „pelziges Gefühl“ empfunden).

Daher empfehlen wir eine ausführliche körperliche Untersuchung ergänzt durch eine Röntgendiagnostik; teilweise sind konventionelle Röntgenaufnahmen ausreichend, teilweise ist eine Schichtbildgebung (z. B. Computertomographie) zur Abklärung von Knochenbrüchen im Gesichtsbereich erforderlich.

Die Versorgung von Knochenbrüchen erfordert in der Regel eine Operation, bei der die Knochenfragmente durch kleine biokompatible Titanplatten stabilisiert werden. Auf diese Weise werden die Funktion und Ästhetik wiederhergestellt. Die Operationszugänge erfolgen über minimal-invasive Zugänge in Vollnarkose.

Durch unsere Kooperation mit mehreren Unfallkliniken (Klinikum Schwabing, Harlaching, Bogenhausen, Klinikverbund Kempten) sind wir spezialisiert auf die Operation von Kiefer- und Gesichtsknochenbrüchen.

Obwohl Titanplatten biokompatibel sind, empfehlen wir nach abgeschlossener Knochenheilung dennoch die Entfernung (je nach Bruchform nach 6 – 12 Monaten).

Knochenbrüche im Gesicht sollten immer primär, d.h. innerhalb der ersten Tage versorgt werden. Die sekundäre Korrektur von in Fehlstellung verheilten Frakturen mit konsekutiver Asymmetrie im Gesichtsbereich oder den genannten funktionellen Störungen ist wesentlich schwieriger und benötigt in der Regel eine computerassistierte navigierte Operation.

Die operative Versorgung von Gesichtsknochenbrüchen erfolgt durch uns persönlich entweder in der Hauptabteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Arabellaklinik München oder in einer unserer Kooperationskliniken. Ihre individuelle Betreuung erfolgt vom Beginn der Behandlung bis zum Ende sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich persönlich durch uns.

Bei Bedarf führen wir die Operationen mittels intraoperativer computerunterstützter Navigation durch und verwenden patientenspezifische Titanimplantate zur Rekonstruktion.

Jederzeit stehen wir Ihnen für Ihre Fragen im Rahmen eines persönlichen Gespräches zur Verfügung, um individuell auf Ihre Bedürfnisse einzugehen. Es geht um Ihr Gesicht.

Röntgenaufnahme (OPG) einer dreifachen Unterkieferfraktur (Gelenkfortsatzbasis beidseits und median)

Zustand nach operativer Versorgung der dreifachen Unterkieferfraktur in anatomisch korrekter Position mit Miniplattenosteosynthese und Kieferbruchschienen

Röntgenaufnahme (OPG) einer dreifachen Unterkieferfraktur
Röntgenaufnahme (OPG) einer dreifachen Unterkieferfraktur

Fraktur der linken Augenhöhle mit Beteiligung der medialen Orbitawand und des Augenbodens. Ohne eine operative Therapie sind Doppelbildwahrnehmungen die Folge.

Zustand nach Rekonstruktion der linken Augenhöhle des Patienten (mediale Augenwand und des Orbitaboden) mit einem dreidimensional präformierten Titan-Mesh.

Fraktur der linken Augenhöhle
Fraktur der linken Augenhöhle