Weisheitszahnentfernung

Finden Weisheitszähne keinen Platz, sich korrekt in die Zahnreihen einzugliedern, sollte überprüft werden, ob sie entfernt werden müssen.

Weisheitszahnentfernung

Weisheitszähne (lat. dentes sapientes) erhielten ihren Namen in der Römerzeit, da die Zähne meistens erst im Erwachsenenalter durch die Schleimhaut durchtreten. Ihr Auftreten wurde daher mit einer gewissen (Lebens-)Weisheit verbunden. Außerhalb des westlichen Kulturkreises werden sie mit Begriffen wie „Jüngster Zahn’“ im Indonesischen, „Kauender Zahn“ in Thai oder im Japanischen „oyashirazu“, den Eltern unbekannt betitelt. Es bedeutet, dass die Weisheitszähne erst zum Vorschein kommen, wenn der Sprössling ausgezogen ist.

Der Mensch hat normalerweise 32 Zähne, davon üblicherweise 4 Weisheitszähne. Bei dem Weisheitszahn handelt es sich um den 3. Backenzahn. Die ersten Anzeichen der Weisheitszähne – eine Verkalkung im Röntgenbild – sind erst mit ca. 12 bis 14 Jahren nachweisbar. Der Zeitpunkt des Durchbruches ist individuell unterschiedlich, üblicherweise zwischen dem 16. und dem 40. Lebensjahr nach abgeschlossenem Wachstum der Schädelknochen. Bei manchen Menschen sind keine oder weniger Weisheitszähne angelegt, andere weisen sogar noch weitere Zahnanlagen (zusätzliche Zähne) auf. Weisheitszähne weichen in der Form und Anlage der Wurzel häufiger von der Norm ab als die anderen Molaren (Backenzähne).

Weisheitszähne finden häufig keinen Platz, ihre vorgesehene Position in der Mundhöhle einzunehmen und sich in die Zahnreihen einzugliedern.

Man bezeichnet die Zähne als retiniert (lat: zurückgehalten), wenn sie komplett im Knochen liegen. Als teilretiniert werden Zähne bezeichnet, die nur teilweise oder gar nicht durch die Schleimhaut durchgetreten sind, jedoch über den Zahnspalt des Nachbarzahnes in Verbindung mit der Mundhöhle stehen. Als verlagert gilt ein Zahn, wenn dessen Achse oder Position von der regulären Durchbruchsachse abweicht. Bei 80 % der Bevölkerung liegen ein oder mehrere retinierte Weisheitszähne vor.

Ob Weisheitszähne prophylaktisch entfernt werden sollten oder erst dann, wenn sie Probleme bereiten, muss differenziert beurteilt werden. Die prophylaktische Weisheitszahnentfernung bezieht sich auf die oftmals operative Entfernung asymptomatischer Weisheitszähne bei jungen Erwachsenen in der Population. Sie sollten nicht vor Abschluss des skelettalen Wachstums entfernt werden.

Je nach Wunsch des Patienten können Weisheitszähne seitenweise oder komplett entfernt werden.

Bei der Entfernung wird zunächst vorsichtig die über dem Zahn befindliche Schleimhaut eröffnet und anschließend der umgebende Knochen abgetragen, um den Weisheitszahn freizulegen. Der Zahn wird je nach Lage und Kippung entweder in mehreren Teilen oder in einem Stück vorsichtig aus dem Knochen entfernt. Im Anschuss an die Zahnentfernung wird die Wunde chirurgisch vernäht. Das Nahtmaterial wird nach ca. 7 bis 10 Tagen entfernt. Sie sollten für 2 bis 3 Wochen starke körperliche Belastungen vermeiden und darauf achten, in dieser Zeit nicht übermäßig harte Kost zu sich nehmen.

Je nach Lage der Weisheitszähne und Verfassung des Patienten lassen sie sich in Lokalanästhesie, Dämmerschlaf oder in Vollnarkose im Rahmen eines tagesstationären Aufenthalts entfernen. Tagesstationär bedeutet, dass Sie sich in einem privaten Patienteneinzelzimmer von der Narkose erholen können.

Sollten Sie noch Fragen haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.